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Calibre auf Synology

Installation von Calibre zur Verwaltung von E-Books auf einem Synology NAS.

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Calibre ist eine vielseitige Lösung zur Verwaltung von E-Books. Neben der Anzeige, Konvertierung und Katalogisierung von E-Books, ermöglicht Calibre die Kommunikation mit E-Book-LesegerĂ€ten und das automatische Herunterladen von Metadaten fĂŒr BĂŒcher in einer Bibliothek. Es lĂ€sst sich sogar fĂŒr die Verwaltung von Zeitungen verwenden. In diesem Beitrag zeige ich, wie ein Calibre-Server auf einem Synology NAS gestartet wird und die Bibliothek dann mit Calibre-Web verwaltet werden kann.

Voraussetzungen

Ich nutze ein Synology NAS, das Modell DS220+(Amazon Affiliate-Link) mit 10 GB RAM(Amazon Affiliate-Link). Allerdings kann grundsÀtzlich jedes GerÀt verwendet werden, auf dem Docker lÀuft.

Die benötigten Ressourcen fĂŒr Calibre sind nicht besonders hoch, aber Sie sollten sicherstellen, dass ausreichend Speicherplatz fĂŒr Ihre BĂŒcher vorhanden ist. Meine eigene Bibliothek umfasst derzeit etwa 150 BĂŒcher, die etwa 2,3 GB Speicherplatz einnehmen.

In der Vergangenheit habe ich eine Anleitung fĂŒr Calibre mit Traefik geschrieben und auch im Asustor NAS Setup wird Calibre erwĂ€hnt.

Ein Reverse-Proxy-Manager im Netzwerk ist hilfreich, unabhÀngig davon, ob er sich auf einem anderen GerÀt oder dem Synology NAS befindet.

FĂŒr die Installation nutzen wir das DSM vom Synology-NAS. Portainer wird in diesem Fall nicht benötigt, da keine externe Datenbank gestartet wird.

Einrichtung des Docker Benutzers

ZunÀchst richte ich eine Docker-Gruppe ein, um eine bessere Rechteverwaltung zu gewÀhrleisten.

Gruppe fĂŒr Docker einrichten

Anschließend erstelle ich einen neuen Benutzer, der die Rechte am Calibre Container haben soll.

Neuen Benutzer einrichten

Ich fĂŒge diesen Benutzer in die Docker-Gruppe ein.

Nutzer in die Docker Gruppe hinzufĂŒgen

FĂŒr eine effizientere Verwaltung erstelle ich nur einen Docker-Benutzer, anstatt fĂŒr jeden Dienst einen eigenen Benutzer zu erstellen.

Um die ID vom Benutzer “docker” und der Gruppe “docker” zu ermitteln, aktiviere ich temporĂ€r SSH und verbinde mich ĂŒber ein Terminal (z. B. in VSCode) mit dem NAS.

SSH-Dienst aktivieren

ssh adminbenutzername@{ip-adresse-vom-nas}

ZunÀchst möchte ich die UserID vom Nutzer docker erfahren.

id -u docker

Ich merke mir diese Zahl als UserID. Als NÀchstes möchte ich die GruppenID der Gruppe docker herausfinden.

id -Gn docker
# jetzt sehe ich die Namen der Gruppen
id -G docker
# jetzt sehe ich die Nummern der Gruppen

Ich merke mir die Nummer an der Stelle der Gruppe “docker” als GruppenID. Dann verlasse ich das Terminal.

exit

Ich deaktiviere auch SSH wieder.

SSH-Dienst ausschalten

Jetzt erstelle ich einen neuen Freigabeordner ohne PrĂŒfsummen-Check und nenne ihn calibre.

Neuen Ordner erstellen

Die Docker-Gruppe benötigt Zugriffsrechte auf den Ordner.

Rechteverwaltung fĂŒr Gruppen

Es ist auch ratsam, dem Docker-Benutzer Zugriffsrechte zu gewÀhren.

Zugriffsrecht fĂŒr Benutzer

In diesem Verzeichnis erstelle ich zwei neue Ordner:

  • data
  • web-data

Calibre Server Installation

Ich öffne Docker im DSM und suche nach dem Image linuxserver/calibre.

Docker-Image

Dieses lade ich mit dem Tag latest herunter. Das Image ist ca. 1 GB groß. Sobald es heruntergeladen ist, starte ich einen neuen Container mit diesem Image.

Calibre-Container

In den erweitern Eigenschaften fĂŒge ich unter Volume den Ordner calibre/data hinzu. In diesen binde ich das Verzeichnis config.

Unter Port stelle ich eine Verbindung mit dem Port 8080 ein. Die linke Zahl kann frei gewĂ€hlt werden (insbesondere sollte das dann gemacht werden, wenn bereits ein anderer Dienst auf 8080 lĂ€uft). Die rechte sollte 8080 bleiben (außer man passt das bei Umgebung an). In der Umgebung mĂŒssen vier Umgebungsvariablen hinzugefĂŒgt werden:

  • PUID: Die persönliche User-ID des Benutzers (docker)
  • PGID: Die persönliche Gruppen-ID der Gruppe (docker)
  • TZ: Die Zeitzone, fĂŒr Deutschland ist es Europe/Berlin.
  • PASSWORD: Das Passwort des Benutzers abc.

Anschließend starte ich den Container.

Calibre Server Konfiguration

Jetzt kann ich auf den Server zugreifen, indem ich in einem Web-Browser die IP-Adresse des NAS mit dem eingestellten Port (8080) aufrufe. Benutzername ist abc und das Passwort ist das, was ich in der Umgebung eingestellt habe.

Ich Àndere den Namen Calibre-Bibliothek zu books.

Calibre Einrichtung

Beim E-Book GerĂ€t kann ein GerĂ€t standardmĂ€ĂŸig ausgewĂ€hlt werden. Diese Einstellung lĂ€sst sich auch spĂ€ter noch Ă€ndern. Ist man sich nicht sicher, lĂ€sst man sie am besten einfach auf generisch.

Sobald man seine Bibliothek sieht, ist die Einrichtung abgeschlossen. Im calibre/data-Ordner sollte nun auch das Verzeichnis mit der Calibre-Bibliothek sichtbar sein.

Calibre-Bibliothek im Calibre Ordner

Installation des Calibre Web Servers

Als NĂ€chstes wird der Web Server benötigt, um die BĂŒcher in einer benutzerfreundlicheren GUI verwalten zu können. Dazu suche ich nach dem Image linuxserserver/calibre-web und lade es herunter. Auch hier den Tag latest wĂ€hlen. Dieses Image ist etwa 600 MB groß.

Bei den Volumes binde ich den Ordner calibre/web-data mit dem Mount-Pfad /config und einen weiteren Ordner calibre/data/books mit dem Mount-Pfad /books. Unter Port-Einstellungen wÀhle ich unter welchem Port Calibre-Web erreichbar sein soll. Der Container-Port bleibt auf 8083.

In der Umgebung können diesmal 5 Umgebungsvariablen hinzugefĂŒgt werden:

  • PUID: Die persönliche User-ID des Benutzers (docker)
  • PGID: Die persönliche Gruppen-ID der Gruppe (docker)
  • TZ: Die Zeitzone, fĂŒr Deutschland ist es Europe/Berlin.
  • DOCKER_MODS: Das kann auf linuxserver/calibre-web:calibre gesetzt werden, damit BĂŒcher konvertiert werden können. Es funktioniert nicht auf einem ARM System.
  • OAUTHLIB_RELAX_TOKEN_SCOPE: Wenn man in ErwĂ€gung zieht Google OAuth zu nutzen, kann man den Wert auf 1 setzen. Ansonsten kann es leer gelassen werden.

Calibre-Web Umgebung

An dieser Stelle stoppe ich den Calibre-Container.

Container

Calibre Web Server Konfiguration

Jetzt richte ich in meinem Reverse-Proxy einen Proxy-Host fĂŒr den Port 8083 ein, ansonsten muss man direkt die IP-Adresse mit Port 8083 aufrufen.

Die Anmeldedaten sind admin als Benutzername und admin123 als Passwort.

Beim Pfad zur Datenbank wÀhle ich /books aus.

Datenbank Konfiguration

Anschließend sollte man sein Passwort im Profil (oben rechts) Ă€ndern.

Außerdem lĂ€sst sich in der Basiskonfiguration einstellen, dass BĂŒcher ĂŒber den Web-Server hochgeladen werden dĂŒrfen.

Basis Konfiguration

Außerdem sollte man bei der Benutzerkonfiguration den Haken setzen, dass man selbst die BĂŒcher ansehen darf.

Damit ist die Einrichtung beendet.

Backup

Möchte man seine BĂŒcher in der Cloud sichern, lĂ€sst sich das auf einer Synology leicht bewerkstelligen. Dazu das Programm Cloud Sync aus dem Paket-Zentrum installieren.

Cloud Sync

Mit Cloud Sync richte ich eine neue Aufgabe ein, um den Ordner books mit Google Drive oder Microsoft One Drive usw. zu synchronisieren.

Cloud Sync Aufgabe

Bitte die Kommentarfunktion nutzen bei Fragen / VerbesserungsvorschlÀgen / Kritik usw.

Viel Spaß beim Lesen!


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